Ingo Schulze„Die rechtschaffenen Mörder“
Moderation: Stephan Lohr
Das Gespräch wird aufgezeichnet und als Video zur Verfügung gestellt.
Wie wird ein aufrechter Büchermensch zum Reaktionär – oder zum Revoluzzer? Der Protagonist in Ingo Schulzes Roman Die rechtschaffenen Mörder ist ein hoch geachteter Dresdner Antiquar, bei ihm finden Bücherliebhaber Schätze und Gleichgesinnte. Über vierzig Jahre lang durchlebt er Höhen und Tiefen. Auch als sich die Zeiten ändern, die Kundschaft ausbleibt und das Internet ihm Konkurrenz macht, versucht er, seine Position zu behaupten. Doch plötzlich steht ein aufbrausender, unversöhnlicher Mensch vor uns, der beschuldigt wird, an fremdenfeindlichen Ausschreitungen beteiligt zu sein. Die Geschichte nimmt eine virtuose Volte: Ist er eine tragische Figur oder ein Mörder?
Auf fulminante Weise erzählt Ingo Schulze von unserem Land in diesen Tagen und zieht uns den Boden der Gewissheiten unter den Füßen weg: „Der ideale Stoff für eine literarisch-politische Debatte“, prophezeit die Süddeutsche Zeitung.
Mit Stephan Lohr sprach Ingo Schulze am 05.05. bei uns im Literaturhaus über seinen neuen Roman.
Anschließend signierte er vor Ort einige Exemplare des Buches, die ab sofort bei der Buchhandlung Sternschnuppe erhältlich bzw. bestellbar sind.
Ingo Schulze wurde 1962 in Dresden geboren und lebt in Berlin. Nach dem Studium der klassischen Philologie in Jena arbeitete er zunächst als Schauspieldramaturg und Zeitungsredakteur. Sein Werk wurde mit internationalen Preisen ausgezeichnet und in 30 Sprachen übersetzt. Der Roman Die rechtschaffenen Mörder war für den Preis der Leipziger Buchmesse 2020 nominiert.
Stephan Lohr, geb. 1950, arbeitete 10 Jahre als Verlagsredakteur und dann als Redakteur beim NDR. Dort leitete er ab 1998 die Abteilung Kulturmagazine und von 2008 bis 2014 die Literaturredaktion von NDR Kultur. Heute schreibt er Literaturkritiken und wirkt als Programmberater beim Göttinger Literaturherbst.