Juan S. Guse & Kerstin Jürgens„Arbeit der Zukunft – Zukunft der Arbeit“
Moderation: Jutta Rinas
Durch Faktoren wie Digitalisierung, Globalisierung und den Einsatz Künstlicher Intelligenz wird sich die Arbeitswelt in den kommenden Jahrzehnten stark verändern. So viel steht fest. Doch mit welchen Veränderungen ist eigentlich zu rechnen? Und wie werden sie sich auf uns auswirken?
Die Figuren in Juan S. Guses neuem Roman Miami Punk sind mit einer unfassbaren Situation konfrontiert: Über Nacht hat sich der Atlantik in Florida zurückgezogen und eine Wüste hinterlassen. Diese Katastrophe hat weitreichende Folgen. Ganze Industriezweige, nicht nur der Hafenbetrieb, liegen am Boden. Der plötzliche Mangel an Verdienst- und Entwicklungsmöglichkeiten prägt die Atmosphäre. Guses Figuren suchen Auswege, begegnen der Situation mit Wut und Verzweiflung, aber auch mit Humor. – So weit der aktuelle Roman eines jungen Autors, der zudem zum Thema Arbeitssoziologie promoviert.
Kerstin Jürgens ist Professorin für Soziologie. Sie ist Spezialistin für Arbeit, war Vorsitzende der von der Hans-Böckler-Stiftung berufenen Expertenkommission „Arbeit der Zukunft“ und hat deren Abschlussbericht mit herausgegeben. Im Gespräch mit Jutta Rinas diskutieren der Autor und die Soziologin über Arbeitsprämissen der nahen Zukunft, ergänzen sich der literarische und der wissenschaftliche Blick auf Arbeit, ihre Bedeutung und Bedingungen in einer sich rasch ins Ungewisse verändernden Welt.
Juan S. Guse, geb. 1989, studierte Literaturwissenschaften und Soziologie. Sein Debütroman Lärm und Wälder erschien 2015. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Fellowship der Villa Aurora und dem Literaturpreis der Landeshauptstadt Hannover.
Kerstin Jürgens, geb. 1970, ist Professorin für Mikrosoziologie an der Universität Kassel und lebt in Hannover. Sie forscht seit den 1990er-Jahren zum Wandel der Arbeitswelt und war langjährige Vorsitzende der Sektion Arbeits- und Industriesoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
Jutta Rinas, geb. 1963 in Mannheim, studierte Klavier, Musikwissenschaft und Germanistik und arbeitete für den WDR und die Frankfurter Rundschau. Seit 1997 ist sie Redakteurin bei der HAZ.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover.