Mara Genschel„Büro Dilletantisme“
Seit 2008 führt das Netzwerk Musik 21 Niedersachsen ein jährliches Festival durch. Dafür werden überraschende Aufführungsformate entwickelt, es werden die kulturellen Voraussetzungen in den Städten und Landschaften Niedersachsens erforscht, kunst-affine Orte aufgespürt und deren Geschichte und Traditionen mit eingebunden, so dass Interaktionen zwischen Künstlern und den ausgewählten Orten und deren Publikum entstehen. Alljährlich widmet sich das Festival einem neuen Thema. Das diesjährige, vom 17.-20. August in Hannover stattfindende Musik 21 Festival, erstmalig unter der Leitung von Matthias Kaul, trägt den Titel UMS WORT und richtet Augen und Ohren auf das Wort in der zeitgenössischen Musik.
Einige Klanginstallationen und Konzertlesungen nähern sich dem Wort von der Musik aus, für andere wiederum bildet das Wort das Fundament für musikalische Kommunikation. Während des Festivalzeitraums wird das Spiel zwischen Kunstlied und Lautkunst immer wieder an überraschenden Plätzen und in überraschenden Momenten durchbrochen – von scheppernden Fanfaren. 20 Kompositionsaufträge, gespielt von Ensemble Schwerpunkt, laden ganz alltägliche Festivalsituationen humorvoll und ironisch auf. Außerdem treten die KünstlerInnen Mara Genschel, Yoko Tawada, Pit Noack sowie das norwegische Ensemble ASAMISIMASA, das Ensemble L’ART POUR L’ART, Das Neue Ensemble und viele andere auf.
Mara Genschel, geboren 1982 in Bonn, studierte Musikwissenschaft und Schulmusik sowie anschließend am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sie hat Gedichtbände veröffentlicht und Hörspiel-Musik komponiert. Laut SWR2 sind Musik und Wort, Klang und Bedeutung "die Pole, um die ihr Schaffen kreist". Für ihren Festival-Auftritt im Literaturhaus Hannover hat Genschel eine Carte blanche erhalten: Niemand weiß im Vorfeld, in welche Zwischenräume sie uns - ausgehend vom Wort - führen wird...